4 Mobilitätssterne für Serfaus

Gemeinde Serfaus - GEMEINDE24

 

Sichere Radverbindungen, eine vorausschauende Raum- und Siedlungsentwicklung oder gut ausgestattete Haltestellen – Gemeinden spielen eine wichtige Rolle in der Förderung und Mitgestaltung der Mobilitätswende. Doch wie und wo damit anfangen? Im Rahmen des Landesprogramms „Tiroler Mobilitätssterne“ können Gemeinden einen Mobilitätscheck durchführen lassen und sich so anhand einer standardisierten Erhebung einen Überblick über ihr Mobilitätsprofil verschaffen. Daraus lassen sich die spezifischen Stärken, aber auch Potenziale für die Gemeinde ableiten. Auf der einen Seite können so Impulse in die mobilitätspolitische Arbeit mitaufgenommen werden, auf der anderen Seite werden – angelehnt an die Sterne-Auszeichnung in der Gastronomie – Gemeinden für ihr Engagement gewürdigt.
Dass dieses Engagement wichtig ist, weiß auch Landesrat René Zumtobel: „Der Verkehr ist eine der größten Herausforderungen, was den Klimaschutz betrifft. Die Möglichkeiten der Gemeinden, hier aktiv zu werden, sind vielfältig: von der Umstellung des eigenen Fuhrparks auf E-Mobilität bis hin zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. Denn wenn die richtigen Rahmenbedingungen in der Gemeinde geschaffen werden, entscheidet sich die Bevölkerung auch dafür, Alltagswege umweltfreundlich zurückzulegen. Dies vermindert nicht nur den CO2 – Ausstoß, sondern schafft auch Lebensqualität und Begegnungen im Ort.“

Unter den insgesamt 68 teilnehmenden Gemeinden der letzten beiden Jahre befinden sich auch 7 Gemeinden aus dem Bezirk Landeck. Diese Gemeinden eint, dass sie seit 2023 einen neuen E-Carsharing-Standort im Ort zur Verfügung stellen und somit in der ganzen Region so mancher Pkw beziehungsweise so manches Zweitauto eingespart werden kann. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Mobilitätssterne auch weitere Projekte gewürdigt. In Kappl (**) beispielsweise eine Radservicestation neben der gut ausgestatteten Bushaltestelle im Ortszentrum. Eine besondere kreative Umsetzung hinsichtlich Bushaltestelle ist in Ried im Oberinntal (**) gelungen. Hier wurde der Parkplatz des Bürgermeisters zur Verfügung gestellt, um einen idealen Standort für die Haltestelle zu schaffen. In Ischgl (***) ist standesgemäß das Management des tourismusbedingten Verkehrs im Zentrum der mobilitätspolitischen Entscheidungen. Mit Parkraummanagement und einer Parkplatzbewirtschaftung wurden hier – neben Verkehrsberuhigung im Ortskern - Akzente für umweltfreundliche Mobilitätsformen gesetzt. Auch in Fiss (***) ist mit zwei Fußgängerzonen und Tempo 30 auf der Landesstraße in puncto Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit bereits einiges umgesetzt. Die Bezirkshauptstadt Landeck (***) hat neben der Begegnungszone Malserstraße auch großflächig Tempo 30 auf den Gemeindestraßen umgesetzt. Dies verbessert auch die Rahmenbedingungen für den Radverkehr, für welchen in der Stadt ein Konzept vorliegt, das sukzessive umgesetzt wird. In St. Anton am Arlberg (****) startete unlängst mit Workshops die Erarbeitung eines neuen Gesamtverkehrskonzepts. Einiges umgesetzt wurde in vielen anderen Bereichen, besonders präsent und sichtbar ist die neue Geh- und Radwegbrücke hin zum Verwalltal, Ausgangspunkt vieler Freizeitunternehmungen. Ebenfalls zum ersten Mal mit vier Sternen ausgezeichnet wurde die Gemeinde Serfaus (****). Mit einem Masterplan hat sich die Gemeinde unter professioneller Begleitung und unter Bürgerbeteiligung mittel- und langfristige Ziele gesetzt und sich zudem klar als verkehrsberuhigte Gemeinde positioniert. Dies kommt auch durch eine neu geschaffene Fußgängerzone im Ortszentrum und entsprechende Kommunikation zum Ausdruck.

E-Mobilität als Schlüsseltechnologie bei Antriebswende
Spürbar aufwärts geht es beim Thema E-Mobilität. „Batterieelektrische Antriebe gewinnen in Gemeindefuhrparks mehr und mehr an Bedeutung. Gut so, denn im motorisierten Individualverkehr kennen wir heute keine klimafreundlichere und effizientere Technologie, um von A nach B zu kommen“, so DI Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol. „Dass E-Mobilität nicht nur in puncto Fuhrpark für Gemeinden von Relevanz ist, zeigt unser gerade veröffentlichter Leitfaden „E-Mobilität in Gemeinden“. Insbesondere das Angebot von E-Carsharing ist im Aufwind. Mittlerweile gibt es in 51 Tiroler Gemeinden einen Carsharing-Standort – vor zwei Jahren waren es noch 36“, führ er weiter aus.

Umweltverbund im Fokus
Neben der Elektromobilität stellt die Verlagerung von Wegen auf den Umweltverbund (öffentlicher Verkehr, Radfahren, Zufußgehen) den zentralen Hebel auf dem Weg zu einem klimatauglichen Mobilitätssystem dar. Gemeinden können dies fördern, indem sie diese Verkehrsarten bei ihren verkehrspolitischen Überlegungen ins Zentrum stellen. Durchgängige Radrouten mit entsprechender Infrastruktur, direkte Fußwegverbindungen ohne Umwege oder verkehrsberuhigte Ortszentren mit Funktionen des täglichen Bedarfs sind hier der Schlüssel zum Erfolg und werden auch im Rahmen der Mobilitätssterne entsprechend honoriert. Dass hier noch Potenzial vorhanden ist, geht aus der vom Land Tirol durchgeführten Mobilitätserhebung 2022 hervor. Knapp die Hälfte der ausgewerteten Wege in der Erhebung sind kürzer als drei Kilometer. Diese Wege wären vielfach für den Umstieg vom Auto auf aktive Mobilität wie Gehen oder Radfahren geeignet. Immerhin 48 Prozent der Wege werden laut Studienergebnis bereits im Umweltverbund zurückgelegt – eine erfreuliche Steigerung um 5 Prozentpunkte seit der letzten Erhebung.

Bezirk Landeck (7 Gemeinden)
> 4 Sterne: Serfaus, St. Anton am Arlberg
> 3 Sterne: Landeck, Fiss, Ischgl
> 2 Sterne: Ried im Oberinntal, Kappl

 

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